Merkliste
Es befinden Sich noch keine Produkte in Ihrer Merkliste.
Alle Produkte anzeigen
Jetzt anfragen
Liste herunterladen
Anfrage

Achtung: Sollten Sie ein Privatanwender sein, wenden Sie sich bitte an Ihren Installationsfachbetrieb bzw. gegebenenfalls an einen Fachgroßhandel. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Nachricht senden
Trinkwasserbrunnen

Ursachen für Verunreinigungen und Verkeimungen

Eine sichere und hygienisch einwandfreie Trinkwasserversorgung ist ein zentraler Bestandteil des öffentlichen Gesundheitsschutzes. Trinkwasserbrunnen stellen hierbei eine besondere Herausforderung dar, da sie nicht nur funktional, sondern auch hygienisch höchsten Anforderungen genügen müssen. Hygienische Probleme entstehen dabei oft nicht durch ein einzelnes Versäumnis, sondern durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren: von Wasserstagnation über ungeeignete Materialien bis hin zu mangelhafter Wartung oder fehlerhafter Standortwahl.

Um die Trinkwasserqualität dauerhaft sicherzustellen, ist es daher entscheidend, die häufigsten Ursachen für hygienische Probleme bei Trinkwasserbrunnen zu kennen, zu überwachen und gezielt zu vermeiden. Die folgenden Punkte geben einen Überblick über typische Schwachstellen und zeigen, welche technischen und organisatorischen Maßnahmen erforderlich sind, um eine hygienisch einwandfreie Nutzung sicherzustellen.

1. Stagnation des Wassers

Wenn Wasser längere Zeit in den Zuleitungen oder Armaturen/Bauteilen steht und nicht regelmäßig ausgetauscht wird, können sich Mikroorganismen/Biofilme entwickeln, die einen negativen gesundheitlichen Aspekt aufweisen. Besonders kritisch ist dies bei sogenannten Bestandsbrunnen, Historienbrunnen und Altbrunnen, die umfunktioniert werden, zu einem Trinkwasserbrunnen.

Diese weisen mehrheitlich nicht die nötigen hygieneischen und technischen Aspekte auf, die ein Trinkwasserbrunnen erfüllen muss. Insbesondere fehlende Spülintervalle, die einen nötigen Austausch des Wassers, innerhalb der Leitungen, ermöglicht, fehlen teilweise komplett oder sind unzureichend. den genutzten Brunnen oder bei fehlender Spülung.

2. Ungeeignete oder verunreinigte Materialien

Werkstoffe, die nicht für den Kontakt mit Trinkwasser zugelassen sind, können ebenfalls das Wachstum von Mikroorganismen fördern, oder sogar Inhaltsstoffe an das Trinkwasser abgeben, die für den menschlichen gebrauch schädlich sein können (siehe z.B. bleihaltige Werkstoffe). Auch Rückstände von Montagehilfsmitteln (z. B. Hanf) oder nicht fachgerecht gereinigte Bauteile sind ein Risiko. Hierzu ist insbesondere die neue TrinkwV 2023 zu berücksichtigen und zwingend einzuhalten.

3. Mangelhafte Reinigung und Wartung

Unregelmäßige oder unzureichende Reinigung der äußeren und inneren Bauteile, insbesondere der Entnahmestelle, führen zu Ablagerungen und Biofilmbildung. Vandalismus, Graffiti oder Verschmutzungen durch Tiere erhöhen das Risiko zusätzlich.

4. Fehlerhafte Konstruktion und Standortwahl

Brunnen sollten konstruktiv durchdacht und für den Anwender und Betreiber einfach zu bedienen und zu überwachen sein. Gerade der Bereich der Entnahmestelle (Punkt, wo das TW-Wasser den Brunnen verlässt) sollte besonders geschützt und gegen hygienische Kontimation geschützt sein.

Standorte unter Bäumen oder in der Nähe von Sand-/Kiesflächen begünstigen negative hygienische Belastungen durch Vogelkot, Laub oder Fremdeinträge. Hier ist das DVGW Merkblatt 274 zur Planung, den Bau, den Betrieb sowie die Eigenkontrolle von öffentlichen Trinkwasserbrunnen als Hilfe zu betrachten.

5. Unzureichende Spülung und Betrieb

Fehlende oder zu selten durchgeführte Spülintervalle führen zu Stagnation und damit zu Verkeimung. Auch eine zu lange Anschlussleitung oder ein zu großer Leitungsquerschnitt erhöhen das Risiko. Hier sind wichtige Aspekte der nötigen Fließgeschwindigkeiten, innerhalb der Leitungen, zu beachten.

6. Fehlende oder unzureichende mikrobiologische Überwachung

Werden die vorgeschriebenen regelmäßigen Wasseruntersuchungen nicht durchgeführt oder Grenzwertüberschreitungen nicht rechtzeitig erkannt und gemeldet, besteht die große Gefahr von gesundheitlichen Schäden der Bevölkerung.