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Tränkwasserdesinfektion im Schweinestall

Ein stromloses und mobiles Dosiersystem wird erfolgreich eingesetzt, um die Tränkwasserqualität für einen Schweinemastbetrieb im Emsland nachhaltig zu verbessern und so die wirtschaftliche Situation zu sichern.


Bisher wird das innovative Dosiersystem als mobile bzw. stationäre Spül-, Desinfektions- und Prüfanlage zur Desinfektion und Reinigung von Trinkwasserleitungen, Standrohren und Systemtrennern verwendet. Dabei wird ein, für diese Anwendung geeigneter, stromloser LDT Dosatron Proportionaldosierer und ein Desinfektionsmittel auf Natriumhypochlorit-Basis zur Bekämpfung von Keimen, Bakterien, Viren im Biofilm in den Leitungen verwendet. Einige Wasserversorger und -verbände setzen die Dosierstation und das Desinfektionsmittel bereits erfolgreich ein. Bei vielen öffentlichen Veranstaltungen, auf Messen und auf Jahrmärkten wird diese Desinfektionsmethode regelmäßig angewandt. Besonders aufmerksam sind die Verbraucher in letzter Zeit durch die neue Trinkwasserverordnung (TrinkwV) vom 9.Januar 2018 geworden, deren Ziel die einwandfreie Trinkwasserqualität ist, sowie durch die Richtlinie VDI/DVGW 6023, die die Hygiene in den Trinkwasser-Installationen unterstreicht und Hinweise für entsprechenden Maßnahmen zur Planung, Errichtung, Inbetriebnahme, Nutzung, Betriebsweise und Instandhaltung der Trinkwasser-Installationen gibt.

Verunreinigtes Brunnenwasser macht Desinfektion notwendig


Auf Grund einer nachgewiesenen Verschlechterung des Brunnenwassers durch Coliforme-Bakterien, Eisenoxid und Schwefelverbindungen, das für die Wasserversorgung eines Schweinestalls verwendet wurde und dadurch die Tiergesundheit gefährdete, hat der Landwirt Peter Schleper aus Lähden/Emsland, auf Empfehlung des zuständigen und zertifizierten Hygienemanagers Jürgen Fröse, in seiner Funktion als Spezialberater Schwein der Raiffeisen Ems-Vechte, einer Desinfektion der Trinkwasserleitungen zugestimmt. Da eine neue Aufstallung geplant war, war der Zeitpunkt günstig, diese Aktion durchzuführen.


Es wurde in 2 Schritten gearbeitet, da zuerst die Hauptleitung vom Haupthaus zum Stall gereinigt werden musste, die eine Länge von ca. 200m hat. Erste Spülungen mit dem eingesetzten Desinfektionsmittel auf Natriumhypochlorit-Basis haben schnell die ersten Ablagerungen des Biofilms zu Tage gebracht. Erst nachdem das Wasser nach mehreren Analysen vor Ort einen Redox-Wert von min. 700mV zeigte, wurde begonnen die Leitungen im Stall zu reinigen.


Die Tränkenippel wurden bei der Ausstallung entfernt und gereinigt. Sie wurden zu Beginn der Spülung wieder montiert, um Druck im gesamten Leitungssystem aufzubauen. Zur Messung jeder einzelnen Tränkestelle wurden die jeweiligen Tränkenippel wieder demontiert. Dabei trat unmittelbar Biofilm aus den Leitungen aus. Zur Unterstützung der Spülung hat es sich als positiv erwiesen, eine kleine Rohrleitungsbürste einzusetzen, um den Knick in der Leitung unmittelbar vor dem Nippel mechanisch zu reinigen. Es hatte sich gezeigt, dass diese nur leichte Abzweigung in der Leitung bereits eine ungewollte Ablagerungsfläche für den Biofilm darstellte und für die Rückverkeimung mit verantwortlich war. Jede Tränkestelle wurde solange gespült bis wiederum der Redox-Wert min. 700 mV ergab. Das Wasser war somit keimfrei.


Da die Hauptleitung nun gereinigt und desinfiziert war, wurde die mobile Dosieranlage in einen Vorraum des Maststalls installiert und nun als stationäre Unterhaltsdesinfektion für das Tränkwasser eingesetzt. Gleichzeitig werden so alle weiteren wasserbenetzten Leitungen, Armaturen etc. nachhaltig desinfiziert und alle Keime sowie der Biofilm zerstört. Eine Rückverkeimung über die Tränkenippel wird verhindert. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Leitungen nach der Desinfektion nicht gespült werden müssen, da das Mittel biologisch ist und keine aggressive Chemikalie darstellt. Die Analysen in den darauf folgenden Tagen haben bestätigt, dass die Wasserqualität ohne Beanstandungen war, so dass die nächsten Ferkel wieder eingestallt werden konnten.