Blei in Messingwerkstoffen
Ein Auslaufmodell? Wahrscheinlich.
Blei ist ein technischer Alleskönner, gerade auch als Legierungselement. Der Werkstoff erfüllt viele technische Funktionen in Kupferlegierungen, bei der Herstellung und in Produkten selbst. Von der Dichtheit über Zerspanbarkeit und Korrosionsbeständigkeit, bis hin zu diversen mechanischen Eigenschaften. Trotzdem steht Blei vor allem wegen gesundheitlicher Bedenken unter Druck.
So wurde Blei 2018 auf die Kandidatenliste besonders besorgniserregender Stoffe, auch bekannt als SVHC-Liste (Substance of Very High Concern), aufgenommen.
Dass Blei in der REACH-Kandidatenliste steht, hat seit 2018 zu Informationspflichten in der Lieferkette und seit Anfang 2021 zu Meldepflichten in die SCIP-Datenbank (Substances of Concern In Products/Bedenkliche Stoffe in Produkten) geführt.
Für die Inverkehrbringer und Anwender von bleihaltigen Bauteilen werden vermutlich weitere Einschränkungen erfolgen. Die europäische Chemikalienagentur ECHA schlägt vor, Blei in den Anhang XIV der REACH-Verordnung aufzunehmen.
Dies würde bedeuten, dass Blei nach einer Übergangszeit nicht mehr ohne Zulassung verwendet werden darf.