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Wir stellen "mal eben" das Material um...

...ist schnell gesagt, aber nicht einfach gemacht.

Bereits die Entwicklung eines Produktes erfordert ein hohes Maß an Know-How. Dennoch stoßen auch die Experten immer mal wieder an ihre Grenzen, wenn es um die Auswahl des optimalen Werkstoffes geht. Und genau hier setzt die Materialberatung durch BEULCO an. 

Gemeinsam mit unseren Kunden suchen wir das perfekte Material für das individuelle Produkt.

Datum: 25.9.2023 | Lesezeit: 7. Min.

Komplexe Entscheidungen mit Know How

Die Auswahl des richtigen Messingwerkstoffs für ein Bauteil ist eine komplexe Entscheidung, die von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Neben den mechanischen Eigenschaften und der Beständigkeit spielen auch eine Vielzahl an Normen, Regelwerken, Zulassungen sowie auch Umweltaspekte eine Rolle.

 

Im folgenden finden Sie die wichtigsten fünf Faktoren, die bei der Auswahl eines geeigneten Materials berücksichtigt werden sollten.

Die Kernfaktoren bei der Materialauswahl

Mechanische Eigenschaften:

Die mechanischen Eigenschaften eines Messingwerkstoffs sind von entscheidender Bedeutung. Die Verarbeitbarkeit des Materials muss gewährleistet sein, um die geforderten Bauteile herstellen zu können. Dies umfasst Aspekte wie Festigkeit, Härte, Zähigkeit und Elastizität. Das Material muss den mechanischen Anforderungen des Bauteils entsprechen, um eine erfolgreiche und dauerhafte Funktion zu gewährleisten.

Korrosionsbeständigkeit:

Die Beständigkeit gegen Korrosion, insbesondere gegen Spannungsrisskorrosion und Entzinkung, ist ein weiterer entscheidender Faktor. Die Umgebung, in der das Bauteil eingesetzt wird, kann aggressiven Substanzen ausgesetzt sein, die die Lebensdauer und Leistung beeinträchtigen können. Die Auswahl eines Messingwerkstoffs mit hoher Korrosionsbeständigkeit ist daher unerlässlich, um eine langfristige Funktionalität zu gewährleisten und Wartungskosten zu minimieren.

Eignung für den Einsatzzweck:

Das Material muss den spezifischen Anforderungen des jeweiligen Bauteils und den Bedürfnissen der Kunden entsprechen. Dies schließt Aspekte wie die thermische Stabilität, die elektrischen Eigenschaften und die Verschleißfestigkeit ein. Die richtige Auswahl gewährleistet, dass das Bauteil optimal in seinem vorgesehenen Einsatzzweck funktioniert und den Anforderungen der Endnutzer gerecht wird.

Normen und Richtlinien:

Die Einhaltung von Normen und Richtlinien ist unerlässlich, um die Qualität und Sicherheit des Bauteils zu gewährleisten. Dies schließt nationale Vorschriften wie die Trinkwasserverordnung in Deutschland, europaweite Richtlinien wie die Trinkwasserrichtlinie und gesetzliche Regelungen wie REACH ein. Diese Normen regeln nicht nur die Bleiabgabe des Materials an Trinkwasser, sondern auch den maximal zulässigen Bleianteil im Bauteil. Die Berücksichtigung dieser Vorschriften ist entscheidend, um rechtliche Standards zu erfüllen und das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen.

Umweltaspekte und Nachhaltigkeit:

Die zunehmende Bedeutung von Umweltaspekten und Nachhaltigkeit macht es erforderlich, dass die Auswahl des Messingwerkstoffs auch ökologische Kriterien berücksichtigt. Materialien sollten recycelbar und umweltverträglich sein, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Unternehmen, die auf nachhaltige Werkstoffe setzen, können nicht nur gesetzlichen Anforderungen gerecht werden, sondern auch ein positives Image in Bezug auf Umweltbewusstsein und soziale Verantwortung aufbauen

Materialberatung mit BEULCO

Wir verstehen, dass die Wahl des geeigneten Materials einen entscheidenden Einfluss auf die Qualität, Haltbarkeit und Funktionalität Ihrer Bauteile hat. Aus diesem Grund legen wir bei BEULCO großen Wert auf eine umfangreiche Materialberatung, um sicherzustellen, dass Sie die bestmögliche Entscheidung für Ihre Anforderungen treffen.

Unsere Materialberatung geht über das Standardangebot hinaus. Wir berücksichtigen nicht nur die technischen Anforderungen, sondern auch Ihre individuellen Bedürfnisse und Erwartungen. Mit unserer Expertise helfen wir Ihnen, die optimale Balance zwischen Leistung, Kosten und Umweltverträglichkeit zu finden. Wir unterstützen Sie bei der Auswahl von Werkstoffen, die nicht nur den aktuellen Anforderungen entsprechen, sondern auch zukunftssicher sind.

Ob Neuprodukt oder Materialumstellung - die Hürden sind ähnlich

Eine bevorstehende Umstellung von bleihaltigem auf bleifreies Material in der Messingproduktion bis 2028 (auf Grund der REACH-Verordnung)  stellt Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen. Basierend auf dem gegebenen Text lassen sich die folgenden Schlüsselherausforderungen identifizieren:

Marktanalyse und Regularien:

Die erste Herausforderung besteht darin, eine umfassende Marktanalyse durchzuführen und die relevanten Regularien zu verstehen. Unternehmen müssen klar definieren, welche Märkte sie beliefern wollen, und die spezifischen Vorschriften in Bezug auf bleifreie Materialien berücksichtigen. Dies erfordert eine sorgfältige Recherche und die Festlegung einer klaren Strategie, um den rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden.

Maschinelle Einrichtungen und Fertigungseigenschaften:

Bei der Auswahl eines neuen Materials müssen die vorhandenen maschinellen Einrichtungen berücksichtigt werden. Nicht jedes Material lässt sich auf jeder Maschine verarbeiten, und die Fertigungseigenschaften, insbesondere in der Zerspanung, variieren erheblich. Die Unternehmen stehen vor der Aufgabe, Materialien zu finden, die nicht nur den regulatorischen Anforderungen entsprechen, sondern auch mit den vorhandenen Produktionsanlagen kompatibel sind.

Probefertigungen und Erkenntnisse:

Die Durchführung von Probefertigungen ist eine unverzichtbare Phase im Umstellungsprozess. Hierbei können unerwartete Probleme auftreten, wie im Beispiel der Ringspanbildung bei der Umstellung auf Cuphin. Diese Herausforderungen müssen frühzeitig erkannt und gelöst werden, um negative Auswirkungen auf die Serienfertigung zu vermeiden. Die Erkenntnisse aus den Probefertigungen sind von entscheidender Bedeutung und beeinflussen maßgeblich den späteren Produktionsprozess.

Entscheidungsfindung für ein neues Material:

Die abschließende Entscheidung für ein neues Material ist ein kritischer Schritt. Hier müssen alle gesammelten Informationen, einschließlich Marktanalysen, regulatorischer Anforderungen, maschineller Kompatibilität und Probefertigungen, sorgfältig abgewogen werden. Die Wahl eines Materials, das nicht nur den Anforderungen entspricht, sondern auch kosteneffizient und nachhaltig ist, erfordert eine fundierte Entscheidungsfindung.

Zeitlicher Aufwand des gesamten Prozesses:

Der gesamte Prozess von der Marktanalyse bis zur Entscheidungsfindung für ein neues Material kann erhebliche Zeit in Anspruch nehmen. Monate bis sogar Jahre sind erforderlich, um alle Phasen der Materialumstellung durchzuführen. Dieser zeitliche Aufwand kann zu operativen Herausforderungen führen und erfordert eine strategische Planung, um eine reibungslose Umstellung zu gewährleisten.

Eine bevorstehende Materialumstellung auf bleifreies Material in der Messingproduktion ist eine komplexe Herausforderung, die verschiedene Aspekte von Marktanalysen bis zu praktischen Probefertigungen umfasst.

Beispiel aus Theorie und Praxis

Die Umstellung des BEULCO-Sortiments auf Cuphin

Die Einführung neuer Materialien in industrielle Fertigungsprozesse stellt Unternehmen häufig vor herausfordernde Situationen. Dieser Fachbericht beleuchtet die Erfahrungen eines Unternehmens während der Umstellung auf bleifreies Material, insbesondere Cuphin, und analysiert den Unterschied zwischen theoretischen Erwartungen und praktischer Umsetzung.

Herausforderungen und Beginn des Prozesses:

Die Umstellung auf Cuphin begann, als das Material noch in den "Kinderschuhen" steckte. Das Unternehmen stand vor der Herausforderung, mit einem Material zu arbeiten, für das es nur begrenzte Erfahrungswerte gab. Speziell im Hinblick auf Härte, Spanbruchverhalten, Taktzeiten, Drehzahlen und Werkzeuggestaltung waren Unsicherheiten präsent. Der Prozess erforderte rasches Erlernen von Know-how, um die Kompatibilität mit den bestehenden Produktionsanlagen sicherzustellen.

Theorie versus Praxis:

Die theoretischen Überlegungen vor Beginn des Umstellungsprozesses lieferten einen klaren Rahmen für die zu erwartenden Herausforderungen. Doch die Praxis offenbarte, dass die Realität oft von den theoretischen Annahmen abwich. Dies zeigte sich besonders bei der Anpassung von Drehzahlen und Werkzeugen, wo häufig Nacharbeiten erforderlich waren. Die Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis verdeutlichte, dass das Verständnis des Materials auf dem Papier nicht immer den tatsächlichen Anforderungen entspricht.

Lernkurve und Expertiseaufbau:

Trotz der anfänglichen Unwägbarkeiten durchlief das Unternehmen eine enorme Lernkurve. Die praktischen Herausforderungen dienten als Katalysator für den schnellen Aufbau von Know-how. Die intensive Auseinandersetzung mit Cuphin führte zu einer tiefen Spezialisierung, und das Unternehmen kann sich heute als anerkannter Experte in der Bearbeitung dieses Materials bezeichnen.

Die Umstellung auf bleifreies Material, wie im vorliegenden Fall Cuphin, zeigt die Unterschiede zwischen theoretischen Überlegungen und praktischer Umsetzung. Die gewonnene Expertise und die erfolgreich bewältigte Lernkurve verdeutlichen, dass trotz anfänglicher Schwierigkeiten eine erfolgreiche Materialumstellung möglich ist. Dieser Bericht bietet wertvolle Einblicke in die Dynamik dieses Prozesses und unterstreicht die Bedeutung von Anpassungsfähigkeit und Lernbereitschaft in der modernen Fertigungsindustrie.