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Desinfektionsanlage für das THW
Notversorgung und Trinkwasserqualität

Eine Notversorgung und ihre Herausforderungen

Trinkwasserqualität in Deutschland

In Deutschland werden strenge Anforderungen an die Trinkwasserqualität gestellt, die auch in Extremsituationen wie Naturkatastrophen aufrechterhalten werden müssen. Ein drastisches Beispiel hierfür war die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal im Sommer 2021.

Datum: 27.10.2023 | Lesezeit: 5 Min.

Keimfreies Wasser in Krisengebieten 

Bezüglich der Trinkwasserqualität gelten in Deutschland hohe Anforderungen. Diese sind auch dann einzuhalten, wenn die Infrastruktur z. B. durch eine Naturkatastrophe so stark beschädigt wird, dass eine Notversorgung eingerichtet werden muss, so geschehen beispielsweise im Sommer 2021 im Ahrtal. Die Reinigung und Entkeimung des Versorgungsstrangs obliegt dabei immer demjenigen, der das Trinkwasser aus der Zuleitung des Wasserversorgers oder einem bereitgestellten Trinkwassercontainer entnimmt. Das THW agiert im deutschen Bevölkerungsschutz gemeinsam mit vielen Akteuren u. a. DRK, BRK, MHD, DLRG die von ihrer Seite insbesondere für die Verpflegung der betroffenen Bevölkerung verantwortlich sind.   

Zu denen, die sich in Krisenregionen und Notsituationen um die Verköstigung von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und anderen Hilfsorganisationen kümmern, gehört auch der Fachzug Logistik des THW Friedberg (Hessen). Als Spezialisten im Hintergrund erledigen die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer Aufgaben rund um die Instandhaltung und Wartung, übernehmen Transportaufgaben und versorgen über eine mobile Feldküche bis zu 250 Frauen und Männer mit Mahlzeiten und Getränken. Hierbei kann der Ortsverband Friedberg (Hessen) als einer von 668 Ortsverbänden der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk bundesweit eingesetzt werden. Das Einsatzgebiet des Ortsverbands erstreckt sich vom Raum Friedberg über den Taunus bis ins Rheingau, die Städte Frankfurt, Wiesbaden, Offenbach und den Landkreis Offenbach. 


Trinkwasserqualität muss auch in Krisensituationen stimmen 

Obwohl es sich bei den Einsätzen nicht selten um absolute Ausnahmesituationen handelt, muss das vom THW bereitgestellte und zur Essenszubereitung genutzte Trinkwasser allen Qualitätsansprüchen genügen. Ob es direkt aus einem Standrohr entnommen oder mithilfe von Tankcontainern angeliefert wird: Die Vorgaben der Trinkwasserverordnung bezüglich der Qualität des Wassers und der Desinfektion der Trinkwasserleitungen müssen eingehalten werden. Gleiches gilt für die Hygienevorschriften gemäß HACCP. Die regelmäßige Reinigung der Schläuche bzw. Wasserzu- und -ableitungen sind somit unverzichtbar. 

In den letzten Jahren haben sich die ohnehin schon hohen gesetzlichen Anforderungen an die Hygiene im Bereich der Essens- und Trinkwasserbereitstellung noch weiter verschärft. Angesichts dessen suchte der Ortsverband Friedberg (Hessen) eine Lösung zur Trinkwasserdesinfektion bei der Bereitstellung bzw. Abnahme von Wasser für die in Notlagen eingesetzte Fachgruppe Logistik Verpflegung. Dabei war es einerseits wichtig, verschiedenste Schläuche nach Gebrauch desinfizieren zu können. Andererseits sollte aber auch die gesetzlich vorgeschriebene Trennung der Bereiche Trinkwasser und Lebensmittel sichergestellt sein. Das heißt: Für jeden Teilbereich sollen unterschiedliche Messinstrumente verwendet werden. 

Trinkwasserdesinfektion mit Natriumhypochlorit stellt Wasserqualität sicher 

In diesem Einsatzgebiet kann die Desinfektionsanlage von BEULCO ihre Stärken voll ausspielen. Einer der größten Vorteile der Apparatur besteht in der Möglichkeit, die Messwerte über die Redox-Spannung zu protokollieren und dadurch gleichzeitig die Desinfektion nachzuweisen. Alternative Desinfektionsverfahren, wie beispielsweise unter Verwendung von Wasserstoffperoxid, Druckluft oder rein mechanischer Reinigung, bieten diese Option in aller Regel nicht. Hinzu kommt, dass die BEULCO-Anlage komplett autark ohne Strom und Druckluft funktioniert. Erforderlich sind lediglich ein Wasserdruck von 4 bis 6 bar und ein Trinkwasserschlauch mit einem Durchmesser von mindestens 1/2". 

Die Desinfektion selbst erfolgt sowohl mechanisch als auch chemisch. Bei der mechanischen Reinigung kommt das sogenannte Mulchen zur Anwendung. Hierbei werden mit Wasserkraft Bälle durch die Schläuche gedrückt, die grobe Verschmutzungen wie Biofilm und Feststoffablagerungen abtragen. Anschließend folget eine sensorische Kontrolle auf eine Trübung des Trinkwassers und eine chemische Reinigung mit 3-prozentiger Einspeisung des Desinfektionsmittels. Hierdurch wird die Beseitigung aller noch im Schlauchinneren verbliebenen Mikroorganismen gewährleistet. Eine zweite sensorische Kontrolle stellt den einwandfreien Zustand des Wassers hinsichtlich seines Geruchs sicher. Gegenüber der ausschließlich mechanischen oder chemischen Reinigung bietet diese Vorgehensweise den Vorteil, dass auch hartnäckiger Schmutz gelöst und aus den Schläuchen gewaschen wird. 

Gründliche Desinfektion ohne lange Einwirkzeiten

Explizites Fachwissen ist zur Bedienung der BEULCO-Desinfektionsanlage nicht erforderlich. Das Desinfektionsmittel auf Natriumhypochlorit-Basis stellt kein Gefahrengut dar und ist daher problemlos von den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des THW verwendbar. Die Technik präsentiert sich einfach und pflegeleicht. Im Gegensatz zur Desinfektion mit Wasserstoffperoxid muss keine Einwirkzeit eingehalten werden. Dadurch ist das BEULCO-Verfahren um einiges schneller. Zudem lässt sich die Anlage leicht transportieren und eignet sich somit optimal für die THW-typischen Einsatzgebiete. 

Durch einen Sondenaustausch kann das beiliegende Redox-Messgerät die Wasserqualität nicht nur über den Redox-Wert, sondern auch über eine Temperatur-/PH-Sonde protokollieren. 

 

Schulung ermöglicht praktische Anwendung 

Der Ortsverband Friedberg (Hessen) ließ sich von den Vorteilen der Desinfektionsanlage überzeugen und wird diese in zukünftigen Einsätzen zur Sicherstellung der Trinkwasserhygiene durch den Fachzug Logistik Verpflegung nutzen. Im Rahmen eines Schulungstermins wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bezüglich der Handhabung und Funktion der Anlage geschult. Die Messtechnik und der Umgang mit der Anlage wurden dabei ebenso thematisiert wie die verschiedenen Anschlussmöglichkeiten für Schläuche mit unterschiedlichen Kupplungen. Alle Beteiligten konnten sich aktiv von der einfachen Bedienung der Anlage überzeugen und bei dieser Gelegenheit gleich ein paar Schläuche reinigen. 

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Aufgabenspektrum des THWs 

Die BEULCO-Desinfektionsanlage eignet sich nicht nur für den Einsatz im Bereich der Logistik Verpflegung, sondern auch zur generellen Desinfektion trinkwasserführender Leitungen und Systeme sowie zur Reinigung von Sanitär- und Duschcontainern. Damit kann das THW Krisensituationen angepasst und aufgabenorientiert begegnen und optimal auf die individuellen Bedürfnisse vor Ort reagieren.