Schritt für Schritt zur digitalen Zählerfernauslesung
Ein praxisbewährter Projektablauf für Versorger
Die Fernauslesung von Zählerdaten gewinnt zunehmend an Bedeutung – nicht nur zur Optimierung interner Prozesse, sondern auch im Hinblick auf regulatorische Anforderungen, Netzstabilität und Kundenkommunikation. Gleichzeitig stehen viele Versorgungsunternehmen vor der Herausforderung, bestehende Infrastrukturen sinnvoll weiterzuentwickeln und zukunftsfähige Lösungen aufzubauen.
Doch wie gelingt der Einstieg in ein solches System strukturiert und mit überschaubarem Aufwand?
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen einen bewährten Projektablauf: von der ersten Bedarfsanalyse über die Auswahl geeigneter Technologien bis hin zum flächendeckenden Roll-out. Ziel ist ein praxistaugliches, sicheres und skalierbares System zur Zählerfernauslesung und Netzüberwachung – bereit für die Anforderungen von morgen.
1. Klärung des Bedarfs
Im ersten Schritt analysieren wir gemeinsam mit Ihnen, welche Daten benötigt werden (z. B. Zählerstände, Druck, Temperatur) und wie diese im weiteren Verlauf genutzt werden sollen – etwa für Abrechnung, Netzsteuerung oder Kundenkommunikation. Dabei wird auch die langfristige strategische Ausrichtung berücksichtigt.
2. Ermittlung der Netzstruktur
Auf Basis der räumlichen Verteilung Ihrer Zählerstandorte ermitteln wir die Anforderungen an Reichweiten, Funkabdeckung und geeignete Übertragungstechnologien.
3. Analyse der bestehenden Infrastruktur
Wir prüfen, welche technischen Komponenten (Zähler, Gateways, IT-Systeme) bereits vorhanden oder geplant sind. Ziel ist es, bestehende Ressourcen sinnvoll einzubinden und eine zukunftsfähige Architektur zu schaffen.
4. Auswahl geeigneter Technologien
Im nächsten Schritt beraten wir Sie bei der Auswahl passender Übertragungstechnologien (z. B. wM-Bus, LoRaWAN, NB-IoT) und geeigneter Zähler. Die Auswahl erfolgt herstellerunabhängig und auf Basis Ihrer individuellen Rahmenbedingungen.
5. Angebotserstellung und Grobplanung
Sie erhalten ein detailliertes Angebot inklusive Grobplanung für die benötigte Infrastruktur, insbesondere der potenziellen Gateway-Standorte bei Einsatz von LoRaWAN oder wM-Bus.
6. Testbetrieb – Phase 1
Ein erster technischer Test mit einer kleinen Anzahl an Zählern dient der Validierung der Systemkomponenten, der Datenübertragung sowie der Auswertungsmöglichkeiten im Portal. Ziel ist es, frühzeitig technische Rückschlüsse zu ermöglichen.
7. Planung und Installation der Gateways
Bei Einsatz von LoRaWAN oder wM-Bus werden nun geeignete Gateway-Standorte konkretisiert. Es erfolgt die Abstimmung technischer Rahmenbedingungen wie Stromversorgung, Positionierung und Installationszugang.
8. Testbetrieb – Phase 2 (Proof of Concept)
Im erweiterten Testbetrieb (>100 Zähler) wird die Netzabdeckung unter realen Bedingungen geprüft. Gleichzeitig erfolgt eine Bewertung der technischen Skalierbarkeit und Systemstabilität im größeren Maßstab.
9. Analyse und Optimierung
Die Ergebnisse aus dem Testbetrieb werden ausgewertet. Gegebenenfalls werden Anpassungen an der Infrastruktur oder Systemkonfiguration vorgenommen, um einen reibungslosen Regelbetrieb sicherzustellen.
10. Flächendeckender Roll-out & Inbetriebnahme
Nach erfolgreichem Proof of Concept erfolgt der strukturierte Ausbau auf die gesamte Zielregion. Das System wird vollständig in Betrieb genommen – inklusive Einweisung des Betriebspersonals und Systemfreigabe.
11. Überprüfung des Servicelevels & Nachverdichtung
Im Rahmen des Betriebs wird die Gateway-Infrastruktur kontinuierlich überwacht. Falls erforderlich, wird die Funkabdeckung optimiert (z. B. durch zusätzliche Gateways). Gleichzeitig erfolgt die Qualitätssicherung im laufenden Betrieb.
Ergebnis
Ein vollumfänglich integriertes, sicheres und praxiserprobtes System zur Zählerfernauslesung und Netzüberwachung – vorbereitet für zukünftige Erweiterungen und den wirtschaftlichen Betrieb.